Die me too-Debatte betrifft auch Kunst, Design und Wissenschaften – aber auf welche Weise? Hat die Kritik von Künstler*innen und Wissenschaftler*innen am Ausbildungs- und Ausstellungsbetrieb bislang wenig Konsequenzen gezeitigt, so zeigen die in den Medien zu findenden Reaktionen auf die Waterhouse-Intervention von Clare Gannaway/Sonia Boyce oder auf die Absage einer Ausstellung von Chuck Close, dass seitens mancher Museen, Galerien oder Medien begonnen wurde, das Thema zu verwischen: Statt über geschlechtsspezifische Facetten der Macht im System Kunst zu reden, geht es fast nur noch um Eingriffe in die sogenannte ‚Freiheit der Kunst‘. Die in der Verschiebung geborgene Mechanik ist hinlänglich bekannt und so ist es höchste Zeit für eine öffentliche Diskussion über die Frage, um wessen Freiheit es eigentlich geht. Um dies gemeinsam mit den Betroffenen zu thematisieren und zugleich die Heterogenität des Problems zu sichten, haben Gabriele Werner (Kunsthochschule Weißensee) und Victoria von Flemming (HBK Braunschweig) an alle deutschsprachigen Kunsthochschulen appelliert, sich am 5./6. Juni 2018 zu positionieren. An der HBK wird in diesem Kontext am 5. Juni 2018, 18-20 Uhr in der Aula eine von V. v. Flemming moderierte Podiumsdiskussion mit Frauen aus Wissenschaft (Silke Wenk, Univ. Oldenburg) , Medien (Kia Vahland, Süddeutsche Zeitung) und kuratorischer Praxis (Christine Végh, Kestnergesellschaft Hannover) stattfinden. Die Diskussion wird danach dem Plenum geöffnet, die gesamte Veranstaltung aufgezeichnet und gemeinsam mit den Aktionen anderer Kunsthochschulen unter #wessenfreiheit online und in einen Blog gestellt.
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